Der Sommer steht vor der Tür: Die sonnigen Wochenenden verbringen Familien gern in Gärten und Parks. Im Juni und Juli treiben dort jedoch die Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ihr Unwesen. Die feinen Brennhaare der Raupen können bei Menschen schwere Allergien und Asthmaanfälle auslösen. Daher gilt: Den Kontakt mit Bäumen meiden und bei Beschwerden einen Arzt aufsuchen.
Eichenprozessionsspinner sind eine Falterart. Im Raupenstadium schließen sie sich in Knäueln zusammen und bilden große weiß-graue Gespinste, die wie riesige Spinnennetze in den Eichen hängen. Die Brennhaare der Raupen sind mit Widerhaken versehen und brechen schnell ab. So bleiben sie sofort an Haut und Kleidung der Personen hängen, die mit ihnen in Berührung kommen. Mithilfe des Windes können sie aber auch unbemerkt in die Atemwege gelangen. „Die Brennhaare enthalten das Nesselgift Thaumetopoein, das bei Menschen allergische Reaktionen auslösen kann“, sagt Dr. Johannes Müller-Steinmann, ärztlicher Direktor im Hautarztzentrum Kiel. Die Folgen sind häufig Pusteln, Quaddeln, Juckreiz und Atemnot. Werden die Hautreaktionen nicht behandelt, halten die Beschwerden etwa zwei Wochen an. „Gegen die Hautausschläge können Kortison-Präparate und Antihistaminika helfen, gegen die Atembeschwerden bronchienerweiternde sowie kortisonhaltige Sprays“, so der Dermatologe.
Ende Juni verpuppen sich die haarigen Raupen in Nestern an Stämmen und Astunterseiten der Eichen – das mindert jedoch nicht das Risiko für eine allergische Reaktion. „Jeglicher Kontakt mit Raupen und Nestern sollte dringend vermieden werden“, sagt Müller-Steinmann.
Sehr geehrte Damen und Herren,
in verschiedenen Foren liest man, dass man die betroffenen Stellen mit Essig abwaschen soll und dass Wachsstreifen, wie sie zur Körperenthaarung verwendet werden, eine schnelle Hilfe sein können, um einen Großteil der Haare nach einer Berührung zu entfernen.
Wie ist ihre Meinung zu diesen Empfehlungen?
Viele Grüße
Ingolf Profft
Guten Tag,
Bei Hautreaktionen durch Eichenprozessionsspinner gibt es keine wissenschaftlcihenUntersuchungen. Am ehesten hilft befeuchten mit Haushaltsessig, der möglicherweise das Gift denaturiert.
Mit besten Grüßen
Ihr
Dr. med. Johannes Müller Steinmann
Facharzt für Dermatologie
Lasermedizin