Das Ei gilt als Symbol des Lebens, seine reichhaltigen Nährstoffe spenden Energie. Haut, Haare und Nägel sollen von seinem Verzehr profitieren, die im Eigelb enthaltenen Farbstoffe sollen als Antioxidantien der Hautalterung vorbeugen. Was ist dran am Mythos Ei?
Die Zufuhr von Proteinen, also Eiweißen, ist lebensnotwendig für unser Gehirn, die Organe sowie Muskeln Knochen, Haare und Nägel. Das Eiklar besteht zu über zehn Prozent aus reinem Eiweiß und ist somit ein wichtiger Protein-Lieferant. Im Eigelb wiederum steckt ein ganzes Vitaminpaket sowie verschiedene Mineralstoffe und Spurenelemente. Trotz dieser gesunden Inhaltsstoffe reagieren viele Menschen beim Verzehr von Eiern allergisch. Besonders im Kindesalter sind Hühnereier eine der häufigsten Ursachen einer Nahrungsmittelallergie.
„Grundsätzlich macht die Vermeidung des Verzehrs von Hühnereiern keine Probleme. Die durchaus wertvollen Inhaltsstoffe, die etwa auch der Gesunderhaltung der Haut dienlich sind, kommen in vielen anderen Nahrungsmitteln vor“, sagt Prof. Christiane Bayerl vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen und nennt Fleisch und Hülsenfrüchte als mögliche Protein-Quellen.
„Als Osterbrauch werden Eier versteckt. Versteckte Ei-Bestandteile kommen aber immer und in allen möglichen Nahrungsmitteln vor, etwa in Mayonnaisen, Soßen, Teig- und Backwaren, vielen Wurstsorten, Fertigspeisen und Süßwaren“, macht die Hautärztin auf die weite Verbreitung von Ei-Inhaltsstoffen aufmerksam. Gegen eine Nahrungsmittelallergie ist eine Hyposensibilisierung („spezifische Immuntherapie“, „Allergie-Impfung“) nicht möglich. Laut einer Studie der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore ist aber bei über zwei Dritteln der betroffenen Kinder zu erwarten, dass sie aus ihrer Ei-Allergie mit der Zeit herauswachsen – viele von ihnen jedoch erst im Teenageralter.
Die im Eigelb enthaltenen Farbstoffe, die so genannten Karotinoide, dienen nach Ansicht mancher Wissenschaftler und Ernährungsexperten als „Faltenkiller“, da sie als Antioxidantien die freien Radikalen unschädlich machten. Prof. Bayerl ist da eher skeptisch: „Die gesamte Familie der Radikalfänger ist im Hinblick ihrer Effekte für die Haut als eher schwach zu beurteilen. Wenn überhaupt gibt es einen geringen präventiven Effekt. Bestehende Falten wird man durch Eigelb nicht los“, so die Dermatologin aus Wiesbaden.
Eher skeptisch bewertet Bayerl auch die Anwendung von selbst angerührten Gesichtspackungen, die angeblich zu einem schönen Teint verhelfen. Das Gegenteil könne der Fall sein, besonders wenn Ei mit Ölen oder Honig verquirlt auf die Haut aufgetragen werde: Durch die mögliche Verstopfung der Poren könne die Bildung von Pickeln begünstigt werden.
Quelle: BVDD
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