Nun duftet es wieder aus allen Gärten nach gebratenen Würstchen und knusprigen Steaks: Die Grillsaison hat begonnen! Doch wer mit dem Feuer spielt, kann sich unangenehme oder gar gefährliche Verbrennungen zuziehen. Dann ist rasch die richtige Hilfe angesagt!

Groß und Klein sind meist „Feuer und Flamme“, wenn endlich die Grillsaison eröffnet wird. Ungeduldige Grillmeister, die mit Spiritus und anderen flüssigen Brandbeschleunigern hantieren, gefährden allerdings sich und ihre Gäste erheblich: Stichflammen und Verpuffungen können zu ernsten Brandunfällen führen. Kinder sind besonders fasziniert von offenem Feuer. Doch beim Spielen und Toben am Grillplatz kann es rasch „brenzlig“ werden.

Schon ein ungeschickter Griff zur heißen Grillzange kann zu einer unangenehmen Verbrennung führen. Wird die Hand sofort reflexartig wieder weggezogen, bleibt es meist bei einer oberflächlichen Schädigung der Haut, die jedoch sehr schmerzhaft sein kann. „Um die Schmerzen zu lindern, sollte man die Hand sofort für einige Minuten in kaltes Wasser halten“, empfiehlt Dr. Erik Senger vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen. Für den Notfall sei am Grillabend stets frisches Wasser bereit zu halten, rät der Hautarzt aus Seligenstadt. Eiswürfel sind zum Kühlen von Verbrennungswunden ungeeignet, da sie ankleben können.

Eine leichte Verbrennung 1. Grades, bei der es nur zu einer Rötung der Haut kommt, heilt meist komplikationslos von selbst wieder ab. Brandblasen, die sich entzünden und infizieren können, müssen jedoch ärztlich versorgt und dürfen nicht selbst geöffnet werden.

„Bei Brandwunden im Gesicht, bei ausgedehnten Verbrennungen, die größer sind als etwa eine Handfläche, oder wenn bei Brandverletzungen ab Grad 2 tiefere Hautschichten betroffen sind, sollte man schnellstmöglich einen Arzt oder eine Klinik aufsuchen“, betont Dr. Senger.

„Hausmittelchen“ wie Mehl oder Öl ebenso wie Sälbchen oder Gels aus der Hausapotheke schaden auf frischen Brandwunden mehr als dass sie nützen, warnt der Hautarzt. Auch das Entfernen von Kleidung, die mit der Brandwunde verklebt ist, sollte man dem Arzt überlassen.

Auf dem Weg zum Arzt lindern feuchte Umschläge die Schmerzen. Von einem Quarkwickel rät der Dermatologe ab, da der Quark unangenehm auf der Wunde eintrocknet. Günstig sei – nach dem Kühlen – auch ein nicht klebender steriler Verband, um die Wunde vor einer Infektion zu schützen. Zudem empfiehlt der Hautarzt Erwachsenen, Acetylsalicylsäure (ASS) und Kindern, ein geeignetes Schmerzmittel einzunehmen. Dies wirke gleichzeitig entzündungshemmend. Prophylaktisch sollte man außerdem an einen ausreichenden Tetanus-Impfschutz denken, so Dr. Senger.

Brandverletzungen, die mehr als zehn Prozent der Körperoberfläche bei Erwachsenen beziehungsweise fünf Prozent bei Kindern betreffen, können lebensgefährlich werden – deshalb sofort einen Krankenwagen alarmieren. Patienten mit solchen schweren Verbrennungen kühlen rasch aus und sollten daher, bis der Notarzt eintrifft, vorsichtig in eine Brandfolie aus dem Autoverbandskasten gewickelt werden, rät Dr. Senger – außerdem den Patienten gut beobachten, da es durch den Verlust von Gewebeflüssigkeit zu einem Kreislaufschock kommen kann.

Die Weiterbehandlung von Brandwunden, die häufig schlecht heilen, sollte dann ein versierter Hautarzt übernehmen. „Eine fachgerechte Versorgung trägt wesentlich dazu bei, die spätere Narbenbildung zu begrenzen“, erklärt Erik Senger.

Quelle: BVDD