Narben

Vorbeugung & Behandlungsmethoden

Auffällige Unfall- oder Operations-Narben (hier: Kaiserschnitt-Narbe) kann der Hautarzt in den meisten Fällen durch eine Laser-Behandlung deutlich reduzieren.

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Ein Schnitt mit dem Küchenmesser in den Finger, eine aufgeschürfte Wade nach einem Sturz vom Fahrrad, eine unachtsame Bewegung mit dem Handrücken gegen den heißen Ofen – kleine Alltagsverletzungen sind schnell passiert und zeichnen mit etwas Pech Narben, die fürs Leben bleiben. Auch Operationen und größere Verletzungen hinterlassen oft sichtbare Spuren auf der Haut.

Sie selbst können die Narbenbildung mit einigen Verhaltensweisen positiv beeinflussen. Zudem gibt es Behandlungsmöglichkeiten, mit denen Dermatologen das Erscheinungsbild der Haut verbessern können.

Laser und Hyaluron können Narben reduzieren

Sind Ihnen nach einem Unfall oder einer OP auffällige Narben geblieben oder stören Sie sich an solchen, die schon seit Jahren Ihre Haut zieren, gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Ärzte können Narben unter anderem mit Laserbehandlungen, Hyaluron-Fillern und operativen Eingriffen blasser und kleiner erscheinen lassen.

Wie entstehen Narben?

Nach einer Verletzung der Haut, etwa einem Schnitt, einer Entzündung oder einer Brandwunde, beginnt der Körper damit, diese zu schließen. Er erledigt das so schnell es geht – und interessiert sich weniger dafür, wie die Narbe aussieht, die später entsteht. Schließlich ist die Haut ein wichtiger Schutz gegen Krankheitserreger wie Pilze, Bakterien und Viren, der bald wieder voll einsatzbereit sein soll.

Bei sehr kleinen, oberflächlichen Verletzungen gelingt die Heilung meist problemlos. Wenn Sie die Wunde sofort gründlich reinigen, ist nach einigen Tagen oder Wochen in der Regel nichts mehr davon zu sehen.

Bei größeren Verletzungen muss der Körper allerdings gleich eine Reihe von Prozessen in Gang setzen: Erst reinigt unser Immunsystem die Wunde und bekämpft Krankheitserreger. Nach einigen Tagen beginnt der Körper, neue Zellen zu bilden und die Wunde zu verschließen. Dann erst entsteht nach und nach, über bis zu zwei Jahre hinweg, das Narbengewebe.

Gute Narben, schlechte Narben

Eine gut verheilte Narbe wird blass und flach und fällt häufig nur noch dadurch auf, dass auf ihr keine Haare wachsen und dass die Haut an der Stelle weniger elastisch ist. Schlecht verheilte Narben wiederum zeigen sich auf unterschiedliche Weise: zum Beispiel als hervorstehende Verdickungen (hypertrophe Narbe), als rötliche, knotige Wülste, die über die eigentliche Wunde hinauswuchern (Keloide) oder als Vertiefungen, die etwa in Folge von Akne entstehen (atrophe Narben).

Ob aus einer Wunde eine deutlich sichtbare Narbe wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Natürlich ist vor allem die Art der Verletzung entscheidend: Je tiefer und größer sie ist, desto eher entsteht eine auffällige Narbe.

Auch der Ort spielt eine Rolle. Besonders an der Brust, dem oberen Rücken, den Schultern und vielen weiteren Gelenken beansprucht eine hohe Spannung die Haut, was auffällige Narben wahrscheinlicher macht.

Narben heilen im Alter anders

Auch das Alter hat einen Effekt darauf, ob Verletzungen Narben auf der Haut hinterlassen. Bei Jüngeren verläuft die Wundheilung schneller und zuverlässiger. Dabei entsteht oft aber zu viel Bindegewebe, was zu verdickten Narben führen kann. Ältere Menschen haben dünnere Haut, die sich schneller Verletzungen zuzieht und die langsamer heilt. Bei ihnen ist die Gefahr größer, dass Wunden sich infizieren und entzünden, was sich negativ auf die Narbenbildung auswirken kann.

In welchem Maße Narben dazu neigen, Wucherungen zu bilden, hängt auch von der Veranlagung ab. Oft treten innerhalb einer Familie gehäuft Keloide auf, die Neigung dazu ist also vermutlich erblich. Auch dunklere Hauttypen haben ein erhöhtes Risiko für wuchernde Narben.

Nicht zuletzt kommt es bei der Narbenbildung immer auch auf die Wundhygiene an. Bei einer desinfizierten, gut gepflegten Wunde kommt es seltener zu Infektionen und Entzündungen und damit auch seltener zu Verdickungen und Vertiefungen. Betroffene können also selbst dazu beitragen, dass Wunden möglichst unauffällig verheilen.

Narbenbildung positiv beeinflussen

Nachdem Sie sich eine Verletzung zugezogen haben oder operiert wurden, dauert es bis zu zwei Jahre, bis die Narbe ihren endgültigen Zustand erreicht. Viele Narben verändern sich in der dieser Zeit immer wieder und können auch nach Monaten noch gut verheilen, wozu Patienten selbst beitragen können. Hier einige Tipps:

Sonderfall Dehnungs- und Schwangerschaftsstreifen

Im Laufe einer Schwangerschaft wächst der Bauch von Monat zu Monat. Die Haut muss sich dabei extrem stark dehnen. Frauen mit einem stabilen Bindegewebe haben meist Glück, dass die Haut glatt bleibt. Schwangere, bei denen die eigene Mutter jedoch bereits unter Schwangerschaftsstreifen litt, haben ein erhöhtes Risiko, diese selbst zu bekommen. Dabei hält das Bindegewebe die Spannung nicht mehr aus, die auf ihm lastet.

Die Folge: Die Haut reißt ein und es bilden sich silbrig-weiße bis rötlich-blaue senkrechte Streifen am Bauch, den Hüften, den Oberschenkeln und/oder Brüsten. Bei einigen sind sie ganz fein und kaum sichtbar, bei anderen kann man regelrecht erkennen, wie die Haut gerissen ist. Das Gleiche passiert übrigens auch, wenn Sie stark an Gewicht zunehmen. Auch dann kann die Haut an den betroffenen Stellen einreißen.

Obwohl dabei keine offenen Wunden entstehen, fallen Dehnungs- und Schwangerschaftsstreifen unter die Kategorie Narben. Sie können also genauso behandelt werden, wie alle anderen Narben auch. Wir im Hautarztzentrum haben besonders gute Erfahrung mit Laserbehandlungen gemacht. Damit können wir sowohl farbliche Abweichungen anpassen als auch die Haut insgesamt glätten.

Dehnungs- und Schwangerschaftsstreifen kann man in einigen Fällen vorbeugen. Natürlich sollten Sie generell versuchen, ihr Gewicht im Normalbereich zu halten. Schwangeren wird geraten, sich ausgewogen mit viel Gemüse sowie zuckerarm zu ernähren. In der Regel sollten Sie in der Schwangerschaft zwischen zwölf und 16 Kilogramm zunehmen. Weiterhin können Sie Ihren wachsenden Bauch mit speziellen Ölen gegen Dehnungsstreifen massieren. Reiben Sie den Bauch ein und zupfen Sie die Haut leicht an.