Hauttumoren werden in der Regel chirurgisch entfernt. Wer an einem Basalzellkarzinom oder Plattenepithelkarzinom erkrankt, hat häufig schon ein höheres Lebensalter erreicht. Ist eine operative Tumorentfernung bei diesen Formen des hellen Hautkrebses möglicherweise, weil zu belastend, bei betagten Senioren noch sinnvoll?
Heller Hautkrebs entwickelt sich vor allem an den Sonnenterrassen im Gesicht, an den Ohren oder an der unbehaarten Kopfhaut. Ursache ist eine jahrzehntelange UV-Belastung der Haut. Viele Patienten, die an hellem Hautkrebs erkranken, haben daher bereits ein hohes Lebensalter erreicht. Eine Entfernung der langsam wachsenden Tumoren wird dann oft für „unnötig“ oder „zu belastend“ gehalten.
„Eine medizinisch indizierte Behandlung eines Hauttumors sollte einem Patienten jedoch nicht aufgrund seines höheren Alters vorenthalten werden“, sagt Priv.-Doz. Dr. Holger Petering, Hautarzt in Hildesheim. Denn viele Senioren erfreuen sich ansonsten bester Gesundheit und haben noch zahlreiche Lebensjahre zu erwarten.
Bleibt ein Plattenepithelkarzinom, das anfänglich wie eine harmlose Hautkruste aussieht, unbehandelt, kann es immer wieder bluten, sich zunehmend ausdehnen, in die Lymphknoten streuen, Metastasen in entfernten Organen bilden und damit lebensbedrohlich werden. Vor allem bei einer Tumordicke von mehr als zwei Millimeter ist dieses Risiko erhöht.
Behandlung je früher, je besser
Eine weitere Form des hellen Hautkrebses ist das Basalzellkarzinom, das sich als hautfarbener, knotiger Tumor, der von rötlichen Äderchen durchzogen sein kann, oder als Ekzem-ähnlicher Fleck bemerkbar macht. Dieser Krebs bildet zwar nur extrem selten Metastasen, kann jedoch im weiteren Verlauf in das umliegende Gewebe wuchern oder Knorpel und Knochen zerstören.
Beide Formen des hellen Hautkrebses sollten deshalb behandelt werden – „je früher, desto besser“, betont Dr. Petering. Je kleiner der Tumor ist, desto schonender sei in der Regel die Therapie. Unklare Hautveränderungen, die nicht abheilen wollen, sollten daher nicht als „Alterserscheinung“ bagatellisiert, sondern frühzeitig einem Hautarzt vorgestellt werden. Um sicherzugehen, dass nichts übersehen wird, sollte zudem das regelmäßige Hautkrebsscreening beim Dermatologen in Anspruch genommen werden.
Standardtherapie eines Plattenepithel- oder Basalzelkarzinoms ist die operative Entfernung. Wird der Tumor frühzeitig erkannt, ist dies in der Regel sicher und zuverlässig möglich.
Wie belastend ein operativer Eingriff für den Patienten ist, hängt unter anderem davon ab, wie ausgedehnt der Befund ist oder wo er lokalisiert ist, ob eine örtliche Betäubung ausreicht oder eine Vollnarkose erforderlich wird, ob der Eingriff stationär oder ambulant durchgeführt werden kann. „Insbesondere bei älteren Patienten ist für die Therapieentscheidung der Allgemeinzustand zu berücksichtigen“, so Dr. Petering. So kann es beispielsweise bei Patienten, die blutverdünnende Medikamente erhalten, bei einem operativen Eingriff zu vermehrten Blutungen kommen, bei Diabetikern kann die Wundheilung beeinträchtigt sein oder Patienten mit einer geschwächten Immunabwehr tragen ein erhöhtes Infektionsrisiko. Nutzen und Risiken einer chirurgischen Tumorentfernung sollten daher individuell abgewogen werden, empfiehlt der Hautkrebsexperte. Als Alternative zu einem operativen Eingriff könne eine Strahlentherapie erwogen werden, so Dr. Petering. Diese wird ebenfalls durchgeführt, wenn ein Tumor nicht restlos entfernt werden kann.
Bei oberflächlichen Basalzellkarzinomen kann der Hautarzt beispielsweise eine photodynamische Therapie (PDT) anbieten. Dabei wird ein Wirkstoff auf die betroffenen Hautareale aufgetragen, der sich in Tumorzellen anreichert und diese besonders lichtempfindlich macht, sodass sie durch spezielles Rotlicht gezielt zerstört werden können.
Bei oberflächlichen Basalzellkarzinomen kann auch eine lokale Immuntherapie mit dem Wirkstoff Imiquimod oder eine lokale Chemotherapie mit dem Wirkstoff 5-Fluorouracil versucht werden. Diese Medikamente werden allerdings vom Patienten oder einem Angehörigen selbst angewendet. Dabei müsse die korrekte Durchführung sichergestellt sein, betont Dr. Petering. Mögliche Behandlungsoptionen sollten im Einzelfall mit dem Patienten und gegebenenfalls auch mit den Angehörigen detailliert besprochen werden, rät der Hautarzt.
Quelle: BVDD
hallo,
mein vater ist 97 jahre alt , wurde in den letzten 3 jahren 3x am kopf weisser hautkrebs chirugisch entfernt.
jetzt wurde wieder ein weisser hautkrebs an seiner wange diagnostiziert.
er fragt sich, ob er es sich nochmals eine op antun soll, ob sich das überhaupt noch „lohnt“ und ob nicht andere, weniger schmerzhafte behandlungen in diesem hohen alter möglich sind?
vielen dank für ihre gedanken dazu
Guten Tag,
weißer Hautkrebs wächst in der Regel langsam und macht normalerweise auch keine Metastasen.
Wie viel Eingriff man einem älteren Menschen zumuten will, hängt auch von der noch zu erwartenden Lebensdauer ab.
Mit 97 Jahren wird hier Vater möglicherweise nicht mehr so viele Lebensjahre übrig haben, sodass er höchstwahrscheinlich nicht an einem kleinen weißen Hautkrebs sterben wird.
Bewährt hat sich die Entfernung von weißem Hautkrebs mit dem CO2-Laser.
Dies ist nur ein minimaler Eingriff und belastet den Patienten praktisch nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Dr.med. Johannes Müller-Steinmann
ärztlicher Leiter – Hautarztzentrum Kiel
Lasermedizin, ästhetische Medizin
Guten Tag,
mein Mann 84 Jahre alt , an Parkinson erkrankt,
kann kaum laufen und sprechen.Er ist sehr schwach.
Er hat auf dem Kopf ein Basalzellkarzinom.
Gibt es zur, empfohlenen örtlichen Op ,eine Alternative ?
Für eine Antwort bedanke ich mich.
Mit freundlichem Gruß
Guten Tag,
Einen Termin zur Hautkrebsvorsorge können Sie gern vereinbaren unter Telefon:
0431-38018 10 oder unter:
anmeldung@hautarztzentrum-kiel.de
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Dr.med. Johannes Müller-Steinmann
ärztlicher Leiter – Hautarztzentrum Kiel
Lasermedizin, ästhetische Medizin
Muss eine operative Entfernung von Hautkrebs am Kopf unter Vollnarkose stattfinden? Alter 81 Jahre. Wir möchten dem Patienten keine Vollnarkose zumuten. Danke für Info.
Guten Tag,
In der Regel ist eine operative Entfernung von Hauttumoren in Lokalanästhesie möglich -abhängig von der Größe natürlich..
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Dr.med. Johannes Müller-Steinmann
ärztlicher Leiter – Hautarztzentrum Kiel
Lasermedizin, ästhetische Medizin
Nach meine Unterlippeoperation von einem Jahr, ist kurz danach die aktinische keratose wieder aufgetreten .
Noch mal operieren war die Empfehlung .Ich bin sehr verunsichert .einige Salben habe ich inzwischen verschrieben bekommen , aber leider ohne Erfolg .Wie kann ich die OP umgehen , gibts noch eine andere Behandlung die mir helfen kann ?
Guten Tag,
Gerade an den Lippen ist eine Operation unangenehm und schwierig.
Eine Operation ist oft auch gar nicht notwendig. Typischerweise sind sie nur recht oberflächlich.
Aktinische Keratosen (Hautkrebsvorstufen zu weißem Hautkrebs) kann man normalerweise sehr gut mit dem Erbium YAG-Laser ohne Operation entfernen. Typischerweise sind sie nur recht oberflächlich.
Die Laserbehandlung kann beliebig oft wiederholt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Dr.med. Johannes Müller-Steinmann
ärztlicher Leiter – Hautarztzentrum Kiel
Lasermedizin, ästhetische Medizin
Ich bin 28 jahre jung und habe neben den dunklen Leberflecken die dazu sehr groß sind dunkelrote leberflecke die Knubbelig sind u d teilweise 1 bis 2cm groß sind. Ist es schon ein Grund zur Beunruhigung?
Guten Tag,
Ohne Leberflecken gesehen zu haben kann man beim besten Willen keine Diagnose stellen.
Am besten lassen Sie sich bei ihrem Hautarzt in der Nähe beraten.
Viele Hautärzte können auch eine computergestützte Analyse der Muttermale durchführen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Dr.med. Johannes Müller-Steinmann
ärztlicher Leiter – Hautarztzentrum Kiel
Lasermedizin, ästhetische Medizin
Ist eine OP im Alter von 93 Jahren mit allen Risiken sinnvoll?
Guten Tag,
eine Operation von Hautkrebs ist in fast jedem Lebensalter sinnvoll, solange man vom Allgemeinzustand her dazu in der Lage ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Dr.med. Johannes Müller-Steinmann
Lasermedizin, ästhetische Medizin