Viele Outdoorsportler verzichten auf Sonnencreme, da sie diese als unangenehm empfinden, wenn sie schwitzen. Wer jedoch häufig ungeschützt UV-Strahlen ausgesetzt ist, erhöht das Risiko für aktinische Keratosen, eine Vorstufe von Hautkrebs. Outdoorsportler sollten daher regelmäßig die Hautkrebsvorsorge wahrnehmen. Denn aktinische Keratosen sind meist heilbar und lassen sich gut entfernen, beispielweise mit Laserlicht.
„Etwa sechs Millionen Menschen erkranken in Deutschland jährlich an aktinischen Keratosen, eine Vorstufe des weißen Hautkrebs“, sagt Dr. Müller-Steinmann, Dermatologe und ärztlicher Direktor des Hautarztzentrums Kiel. Sie sind ein erstes Anzeichen dafür, dass das Erbgut der Oberhaut-Zellen geschädigt ist – bedingt durch UV-Strahlen, die ungeschützt auf die Haut treffen. Aktinische Keratosen äußern sich in Form von rötlichen oder bräunlichen Flecken auf der Haut und bilden sich vor allen Dingen auf der Stirn, der Nase, den Wangen und bei Männern mit lichtem Haar oft auch auf der Kopfhaut. Beim Herüberfahren mit dem Finger fühlt sich die Haut schuppig und rau an.
Je älter wir werden, desto größer ist das Risiko, dass sich aufgrund der jahrzehntelangen Sonneneinstrahlung aktinische Keratosen entwickeln. „Ich behandle aber auch zunehmend jüngere Patienten, insbesondere Outdoorsportler“, sagt der Dermatologe. „Denn obwohl sie viel an der frischen Luft sind, verwenden sie oft keinen Sonnenschutz.“
Mit dem Laser betroffene Areale sanft abtragen
„Je eher wir aktinische Keratosen entdecken und behandeln, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir sie ohne großen Aufwand rückstandslos entfernen können“, sagt Müller-Steinmann. „Wir haben gute Erfahrungen mit einer kombinierten Behandlung aus Lasertherapie und einer äußerlich angewendeten Creme gemacht.“ Das infrarote Laserlicht dringt wenige tausendstel Millimeter in die Haut ein und löst die obere Schicht. Durch wiederholte Behandlungen wird die geschädigte Haut so Stück für Stück abgetragen. Je nach Ausprägung der aktinischen Keratosen können zusätzlich Cremes aufgetragen werden, die die Immunabwehr dabei unterstützen, die veränderten Hautzellen zu bekämpfen.
Auch mit Hilfe einer Operation ist es möglich, die geschädigte Haut abzutragen. Diese Behandlungsmethode geht jedoch im Gegensatz zur Lasertherapie mit einem erhöhten Risiko für Narbenbildung und Infektionen einher.
Alle zwei Jahre zur Hautkrebs-Vorsorge
Die beste Möglichkeit, Hautveränderungen frühzeitig zu erkennen, ist ein Hautkrebsscreening. Die Dermatologen inspizieren dabei die gesamte Haut – vom Scheitel bis zu den Fußsohlen – und halten nach aktinischen Keratosen und auffälligen Muttermalen Ausschau. Denn auch aus letzteren kann sich Hautkrebs entwickeln. Die Kosten für das Screening übernehmen alle gesetzlichen Krankenkassen ab einem Alter von 35 Jahren, viele auch schon früher. Der Winter eignet sich besonders gut für diese Untersuchung. Denn damit die Wunde im Falle einer Behandlung optimal abheilt, ist es wichtig, dass sie vor Sonneneinstrahlung geschützt ist.
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