Nach der längsten und kältesten Winterperiode der letzten Jahrzehnte ist die Haut sichtlich „mitgenommen“. Ein sanftes Peeling und die richtige Pflege machen sie fit für den nahen Frühling.
Monate dauernde Kälte und Lichtmangel lassen die Haut oft trocken, fahl und grau erscheinen. „Der Grund hierfür liegt in der Verlangsamung der Stoffwechselvorgänge im Winter. Lichtmangel und häufiges Eincremen mit fetthaltigen Cremes tun ihr Übriges, um unsere Haut nicht so erscheinen zu lassen, wie wir sie möchten. Und das gerade zum Frühlingsanfang, wenn wir ja innerlich wieder etwas aufblühen“, erläutert Dr. Gertraud Kremer vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen Hintergründe.
Die Berliner Hautärztin empfiehlt zur Erneuerung des Teints eine oberflächliche Fruchtsäurebehandlung: „Ein solches Peeling ist optimal, um die Haut von den Spuren des Winters zu befreien und die oft zu beobachtenden Verhornungen, Schuppungen und Unreinheiten der Haut zu beseitigen. Die obere Hautschicht erneuert sich durch das Peeling, wird besser durchblutet und sorgt so für einen frischen und rosigen Teint.“ Auch die Spuren der vielen ernährungsbedingten Sünden in der Winterzeit – Süßes und Fettiges – können so auf schonende Art und Weise aus dem Antlitz getilgt werden. Mit Anstieg der Temperaturen kann man auch wieder auf Feuchtigkeit spendende Cremes zurückgreifen. „Bei Minusgraden sollte auf feuchtigkeitshaltige Cremes verzichtet werden, die können aufgrund des Wassergehalts zu Erfrierungen auf der Haut führen. Doch mit Einsetzen des Tauwetters können wieder wasserhaltige Pflegeprodukte aufgetragen werden – das braucht die Haut am Ende des Winters“, erläutert die Expertin für ästhetische Dermatologie die Hintergründe der witterungsbedingten Pflegeauswahl. Fetthaltige Cremes sind nach Auskunft Dr. Kremers mit Frühlingsbeginn nicht mehr notwendig, da bei Temperaturen über 7 Grad Celsius auch die Aktivität der Talgdrüsen wieder anspringt.
Da mit zunehmendem Alter die Talgproduktion abnimmt und die Haut trockener und verletzlicher wird, empfiehlt Dr. Kremer gerade älteren Menschen zu einer leicht fettigen Pflegecreme. „Die Tagescreme sollte auch einen leichten UV-Schutz haben, um Hautalterung und Hautkrebs entgegenzuwirken. Männer und Frauen, die zu eher trockener Haut neigen, empfehle ich gerne harnstoff- oder glycerinhaltige Pflegeprodukte, da sie das Wasser in der Haut binden und so vor Austrocknung schützen“, so die Berliner Dermatologin.
Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Hautpflege sieht Dr. Kremer nicht. „Männer haben aufgrund des höheren Testosteronspiegels eine dickere und fettigere Haut, aber als Dermatologin gebe ich in meiner Praxis Pflegeempfehlungen nicht nach Geschlecht sondern nach dem Hauttyp. Gerade in der jüngeren Generation gibt es immer mehr Männer, die ihre Haut bewusster und intensiver pflegen. Solch ein Verhalten war ja vor Jahren bei den ‚Kerlen‘ verpönt.“ So rät sie Männern mit empfindlicher Haut und besonders jungen Männern mit Akne dringend vor der Auswahl eines Pflegeproduktes zur Konsultation eines Hautarztes, da ungeeignete Pflegemittel die Hautproblematik drastisch verschlimmern können. Das gilt im Übrigen auch für Allergiker. „Sie müssen bei der Auswahl ihrer Hautpflege besonders vorsichtig sein, da viele der enthaltenen Duftstoffe allergische Schübe auslösen können. Inhaltsstoffe wie Ringelblume, Arnika oder Kamille gehören nicht auf ekzematische Haut“, warnt Dr. Kremer.
Quelle: BVDD
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