Obwohl die Blütezeit vieler Pflanzen erst ab dem späten Frühjahr beginnt, ist die Heuschnupfensaison bereits im vollen Gange. Hasel, Erle und Weide sorgen im März und April für die ersten laufenden Nasen und roten Augen des Jahres. Wer dem vorbeugen möchte, kann spezielle Medikamente einnehmen.
Wenn Pollen über die Nase und den Mund in den Körper gelangen, erkennt das gesunde Immunsystem sie und stuft sie als ungefährlich ein. „Bei Menschen mit einer Heuschnupfenallergie reagiert das Immunsystem jedoch auf die Pollen, als handle es sich um Krankheitserreger“, erklärt Dr. Johannes Müller-Steinmann, Allergologe und ärztlicher Direktor des Hautarztzentrums Kiel. „Infolgedessen schüttet der Körper sogenannte Histamine aus, die Entzündungen hervorrufen.“ Die Entzündungen lösen dann die typischen Heuschnupfensymptome aus.
Bestimmte rezeptfreie Medikamente, die Mastzellenstabilisatoren, können verhindern, dass die Immunzellen das Histamin in großen Mengen ausschütten. „Allergiker müssen die Medikamente zwei bis drei Wochen vor dem Pollenflug einnehmen“, sagt der Allergologe. „Ist der Heuschnupfen bereits ausgebrochen, können sie nur noch wenig ausrichten.“
Sind die Beschwerden bereits da, helfen Antihistaminika. Auch diese Medikamente können Betroffene rezeptfrei in der Apotheke kaufen – in Form von Augentropfen, Nasensprays und Tabletten. Bei schlimmen Beschwerden, insbesondere wenn Atembeschwerden oder Asthma hinzukommen, sind die Medikamente jedoch häufig wirkungslos. Eine Behandlung mit kortisonhaltigem Nasenspray lindert dann die Symptome. Alternativ können Ärzte den Allergikern das Kortison über eine Spritze verabreichen. Eine Kortisontherapie ist jedoch häufig mit Nebenwirkungen verbunden.
Die Medikamente lindern lediglich die Beschwerden. Nur eine Hyposensibilisierung kann helfen, die Allergie dauerhaft loszuwerden. Dabei soll sich das Immunsystem Schritt für Schritt – über mehrere Jahre – an die allergieauslösenden Pollen gewöhnen, sodass der Körper nicht mehr oder nicht mehr so stark auf die Allergene reagiert.
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