Rosacea, Warzen, dauerhafte Haarentfernung: Dermatologen setzen Laser gegen die unterschiedlichsten Hautprobleme, Erkrankungen und Schönheitsfehler ein. Mithilfe der Technologie scheint vieles möglich. Auf welchen Gebieten Laser sinnvoll sind, erklärt Dr. Johannes Müller-Steinmann, ärztlicher Leiter des Hautarztzentrums Kiel.

Viele Hautkrankheiten und ästhetischen Hautprobleme können mit medizinischen Lasern behandelt werden.

Bildnachweis: Hautarztzentrum Kiel

Welche Erkrankungen behandeln Sie mit dem Laser?

Im Hautarztzentrum Kiel arbeiten wir momentan mit neun Lasern, die wir jeweils bei unterschiedlichen Hautkrankheiten schwerpunktmäßig verwenden. Mit dem Farbstofflaser lindern oder entfernen wir Rosacea sowie Couperose, Viruswarzen, Narben und Akne. Der Erbiumlaser eignet sich, um Warzen und Knubbel im Gesichtsbereich zu entfernen. Aber auch bei der permanenten Haar- und Tattooentfernung hat sich der Laser durchgesetzt. Der Alexandrit-Laser kann störenden Haarwuchs nach einigen Sitzungen reduzieren.

Wie funktioniert beispielweise der Farbstofflaser oder die Laserepilation?

Der Farbstofflaser sendet energiereiches Licht aus. Sobald dieses auf die Blutgefäße trifft, die die Warze versorgen, wird es vom roten Blutfarbstoff absorbiert, verwandelt sich in Hitze und verschweißt so die Blutgefäße. Das umliegende Gewebe bleibt hierbei unbeschadet. Bei der Laserepilation dringt die Energie des Lasers direkt in die Haarwurzel ein und entfernt sie dauerhaft.

Welche Vorteile hat die Laserbehandlung?

Die Lasertechnologie ist sanft zur Haut, relativ nebenwirkungsarm und Patienten sehen in vielen Fällen zügig erste Resultate. Außerdem bleibt das Gewebe um die betroffenen Stellen herum verschont. Wie lange eine Behandlung dauert und wie sich ein Zustand verbessert, kommt selbstverständlich auf die Erkrankung an. Daher sprechen wir immer individuell mit den Patienten ab, ob eine Laserbehandlung sinnvoll ist oder eine alternative Therapieform eher in Frage kommt.

Ist die Therapie schmerzhaft?

Einige Patienten berichten, dass sich die Laserstrahlen wie leichte Nadelstiche auf der Haut anfühlen. Andere wiederum bemerken nichts von dem Eingriff. Häufig lasern wir ohne vorherige Betäubung. Das Schmerzempfinden von Menschen ist unterschiedlich stark ausgeprägt, weshalb jeder die Behandlung anders empfindet.

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Selbstverständlich ist die Lasertherapie wie jeder Eingriff nicht frei von Nebenwirkungen. Nach einer Sitzung sind bei einigen Lasern Rötungen sowie Schwellungen und bei anderen Krusten möglich und normal – diese klingen aber wieder ab. Außerdem sollte die Laserbehandlung immer auf heller, ungebräunter Haut stattfinden, da sich sonst Pigmentflecken bilden können. Empfehlenswert ist es daher, in den Wintermonaten zu lasern. Anschließend ist maximaler Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 50 aufzutragen, da die Haut deutlich lichtempfindlicher und sensibler ist.