Alle Jahre wieder sind aufregendes Parfüm, duftende Schaumbäder oder ein wohlriechendes Rasierwasser beliebte Geschenke unterm Weihnachtsbaum. Eine unliebsame Überraschung, wenn die Haut auf Duftstoffe allergisch reagiert!
Nicht nur Parfüm hüllt uns in Wohlgeruch, auch zahlreiche Kosmetikartikel von Seifen, Badezusätzen und Deos bis hin zu feuchten Reinigungstüchern sind in den verschiedensten Duftnoten zu haben. Auch in Gesichtscreme und Körpermilch, Sonnenschutzpräparaten, Lippenstift oder sogar Zahnpasta sind meist Duftstoffe versteckt. Waschpulver und Putzmittel werben ebenfalls mit angenehmen Düften. Sogar in medizinischen Salben und Cremes können Duftstoffe enthalten sein.
Düfte sprechen unsere Sinne an, wirken attraktiv und fördern das Wohlbefinden. „Doch Duftstoffe sind auch die Substanzen, die – nach Nickel – am zweithäufigsten für Kontaktallergien verantwortlich sind“, erklärt Dr. Hans-Georg Dauer, Hautarzt in Köln. Die 26 wichtigsten allergieauslösenden Duftstoffe – unter anderem Baummoos absolue, Eichenmoos absolue, Isoeugenol, Hydroxycitronellal und Zimtaldehyd – müssen Kosmetikhersteller auf der Produktverpackung heute einzeln deklarieren. Dazu zählen natürlich vorkommende Bestandteile ätherischer Öle ebenso wie synthetisch hergestellte Duftstoffe. Naturkosmetik sei keineswegs besser verträglich, so Dr. Dauer.
Bei Menschen, die gegen den einen oder anderen Duftstoff sensibilisiert sind, lösen schon kleinste Mengen dieser Substanz eine Kontaktallergie aus. An den Hautregionen, die mit dem allergieauslösenden Stoff in Berührung kommen, entwickeln sich Rötungen, Schwellungen und manchmal Bläschen, die Haut juckt und brennt. „Da die Hautreaktionen meist erst nach 48 bis 72 Stunden auftreten, wird manchmal gar nicht an einen Zusammenhang mit verwendeten Kosmetika gedacht“, erklärt Dr. Dauer.
Kontaktallergien sieht der Hautarzt bei seinen Patienten besonders oft hinter den Ohren, wo gerne Parfüm aufgetragen wird, oder unter den Achseln, verursacht durch Deos, die über viele Stunden auf der Haut verbleiben. „Jeder kann eine solche Kontaktallergie entwickeln“, betont Dr. Dauer. Menschen mit sehr empfindlicher Haut, die ohnehin zu Allergien neigen, sind besonders gefährdet. Sie sollten nicht wahllos irgendwelche Kosmetika ausprobieren, sondern bei gut verträglichen bleiben, rät der Dermatologe. Neue Produkte können beispielsweise vorsichtig an der Unterarminnenseite getestet werden. Bei Verdacht auf eine Kontaktallergie empfiehlt sich ein Besuch beim Hautarzt.
„Betroffene sollten beim Hautarzt genau austesten lassen, auf welche Inhaltsstoffe sie tatsächlich allergisch reagieren“, erklärt Dr. Arno Köllner, Hautarzt in Duisburg. Das sei nicht immer ganz einfach, da mehr als 2.500 Duftstoffe bekannt sind und auch Konservierungs- oder Farbstoffe Kontaktallergien auslösen können, so Dr. Köllner.
Für die wichtigsten Substanzen stehen spezielle Hauttests zur Verfügung. Konnten die für die Kontaktallergie verantwortliche Duftstoffe dingfest gemacht werden, sind diese künftig zu meiden. „Also die angegebenen Inhaltsstoffe
auf der Verpackung prüfen und auf Produkte ausweichen, die die allergieauslösende Substanz nicht enthalten“, empfiehlt Dr. Köllner. Wer jedoch auf Duftstoffe allergisch reagiert, die nicht zu den deklarationspflichtigen zählen, sollte generell Produkte bevorzugen, die als „duftstofffrei“ ausgewiesen sind.
Quelle: BVDD
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