Unser Mund ist ein wichtiger Blickfang: Geschwungene, volle Lippen geben einem Gesicht Ausdruck und verheißen Sinnlichkeit und Verführung. Doch nicht immer prägt der Mund die Ausstrahlung eines Menschen in der gewünschten Weise. Dann lässt sich die Lippenform mit Hilfe einer sogenannten Augmentation (lat. augmen „Zusatz, Vermehrung“) korrigieren. Auf diese Weise können beispielsweise dünne, schmale Lippen, die ungewollt streng und verbissen wirken, aufgefüllt und unregelmäßige Konturen angepasst werden.

Dazu bringen Ärzte ein Hyaluronsäure-Gel mit einer hauchdünnen Kanüle unter die Lippenhaut. „Hyaluronsäure ist ein ganz natürlicher Bestandteil des Bindegewebes, der gut verträglich ist und ideale Eigenschaften für eine Lippenkorrektur besitzt“, erläutert Dr. Johannes Müller-Steinmann, Facharzt für Dermatologie und ärztlicher Direktor des Hautarztzentrums Kiel. „Ein erfahrener Arzt kann dieses Gel beim Einspritzen sehr fein dosieren und so die Form der Lippen ganz nach den Wünschen der Patientin modellieren. „Das Spektrum der Möglichkeiten reicht dabei von dezent bis leicht betont. Von Extrem-Unterspritzungen hält Müller-Steinmann dagegen nichts: „Das Ergebnis sollte immer natürlich wirken.“

Nach der Behandlung werden die betreffenden Partien leicht mit Make-up getönt, um die vorübergehende Rötung zu kaschieren. In einigen Fällen können leichte Schwellungen auftreten, die aber von selbst wieder abklingen. Da Hyaluronsäure eine biologische Substanz ist, wird sie mit der Zeit vom Körper wieder abgebaut, so dass etwa nach einem halben bis einem Jahr der Effekt nachlässt. Die Behandlung kann dann wiederholt werden.

Dr. Müller-Steinmann gibt zudem regelmäßig Filler-Workshops für Ärzte. In den Kursen erklärt er den Teilnehmern die anatomischen Grundlagen und die Wirkungsweise von Fillern. Am Ende des Workshops sind die Ärzte in der Lage, die grundlegenden ästhetischen Indikationen zur Filler-Behandlung im Gesichtsbereich selbstständig und sicher durchzuführen.