Lichtschäden bis hin zum Sonnenbrand sind nicht die einzige Gefahr für unsere Haut im Urlaub. Damit die schönste Zeit des Jahres in guter Erinnerung bleibt, sollten wir ein paar hautärztliche Warnhinweise und Ratschläge beherzigen.
Nicht nur in nordafrikanischen Ländern und der Türkei, auch im Süden Spaniens werden Henna-Tattoos als originelles Kurzzeit-Urlaubssouvenir angeboten. Doch Dermatologen warnen eindringlich vor dieser Art von Mitbringseln, die zu einer schweren Kontaktallergie führen können. „Es ist dabei gar nicht der Naturfarbstoff Henna, sondern ein Inhaltsstoff namens PPD, Para-Phenylendiam, der die Allergie auslöst“, informiert Dr. Erik Senger vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen über die Gefahren des insbesondere dem „Black Henna“ beigemischten Pigments.
Innerhalb von 14 Tagen – also häufig erst nach der Rückkehr und wenn das Souvenir längst verblasst ist – führe das Kontaktallergen zu quälendem Juckreiz, starken Schwellungen und Rötungen an der Stelle, wo sich die angeblich harmlose Tätowierung befand, so der in Seligenstadt niedergelassene Hautarzt. Eine antientzündliche Therapie mit Kortisoncremes und eventuell eine zusätzliche Gabe von Antihistaminika kurieren die allergischen Reaktionen.
Langfristig gesehen können an den betroffenen Hautpartien depigmentierte helle Narben entstehen, die besonders im Sommer immer wieder als eine Art Negativbild des früheren Tattoos sichtbar werden. „Außerdem kann eine PPD-Allergie über Jahre bestehen oder gar lebenslänglich bleiben. Bei Kontakt mit dem PPD chemisch ähnlichen Stoffen kommt es dann wieder zu den beschriebenen Symptomen“, warnt Senger.
Gewunden wie ein Henna-Tattoo, aber ohne dessen klare Linienführung sind die spektakulären Hautveränderungen, die in den Tropen und Subtropen lebende Larven verschiedener Hakenwürmer hervorrufen. „Die harmlose, aber oft mit erheblichem Juckreiz einhergehende parasitäre Erkrankung betrifft überwiegend die Füße. Wie ein Maulwurf gräbt sich die Larve des Hakenwurms durch die Haut und hinterlässt ihre charakteristische Spur“, erläutert Senger und rät zu Badeschuhen, um sich vor den im Sand lebenden Larven zu schützen.
Die Behandlung der auch als „Hautmaulwurf“ bezeichneten Erkrankung bei einem Hautarzt ist unkompliziert: Betroffene nehmen einige Tage lang ein Antiwurm-Mittel ein. es stehen auch Cremes mit einem für die Larven giftigen Wirkstoff zur Verfügung. Auch mit einer dermatologischen Mikro-Operation kann der unerwünschte Gast wieder aus der Haut befördert werden.
Man muss nicht bis in tropische oder subtropische Zonen fliegen, um beim Baden im Meer mit dem Nesselgift verschiedener Quallenarten höchst schmerzhafte Bekanntschaft zu machen. Auch in den wärmeren Gewässern des Atlantiks und im Mittelmeer leben Quallen, die mit ihren Tentakeln bei leisester Berührung starke Giftstoffe in die Haut schießen können.
„Diese Hautreaktionen können ähnlich wie bei einer Verbrennung so stark sein, dass sie eine erhebliche Narbenbildung und Pigmentstörung auf Dauer hinterlassen“, so Senger. Abgesehen vom Gift enthält die Nesselkapsel allergieauslösende Stoffe, die über einen Ausschlag mit Quaddelbildung am ganzen Körper bis hin zu einem lebensbedrohlichen allergischen Schock führen können.
Senger empfiehlt, sich im Hotel oder bei der Strandaufsicht vor Ort nach dem Vorkommen von Quallen zu erkundigen. Sowohl im Salz- als auch im Süßwasser können Saugwürmer-Larven, auch Zerkarien genannt, vorkommen. Sie dringen in die oberste Hornschicht der Haut ein und führen zu erheblichem Juckreiz mit Rötungen und blasenähnlichen Hautveränderungen. „Die Larve richtet kein weiteres Unheil an, da der Mensch für sie einen Fehlwirt darstellt“, erläutert Senger die auch als Badedermatitis bekannte Erkrankung.
Damit der Urlaub zur ersehnten Erholung wird, sollten besonders Menschen mit bestehenden Hauterkrankungen vor Reiseantritt dermatologischen Rat einholen. Doch auch hautgesunde Urlauber sind nicht vor allen Gefahren gefeit, wie die Erfahrung vieler Hautarztpraxen gleich nach der Urlaubszeit immer wieder zeigt.
Quelle: BVDD
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