Die Anzahl der Neuerkrankungen bei hellem Hautkrebs hat sich seit den 60er Jahren Jahrzehnt für Jahrzehnt verdoppelt. Hauptursache für die Entstehung ist das Sonnenlicht, genauer: die Dosis der UV-Strahlung, die der Betroffene im Laufe seines Lebens erhalten hat. „Onkoderm“, ein Netzwerk von Dermatologen hat jetzt die Standards für den notwendigen Lichtschutz zusammengetragen und daraus ein Modell entwickelt.

Lichtschutz ist immer individuell. Zu unterschiedlich sind die Anforderungen je nach Hauttyp (von hellhäutig bis dunkel) und Risikoprofil abhängig auch vom Alter, von den Lebensumständen, der beruflichen Tätigkeit und dem Freizeitverhalten, als das eine Handvoll an Regeln „für alle Fälle“ passen könnte. Darüber hinaus haben Dermatologen spezielle Risikogruppen identifiziert, für die weitergehende Vorsichtsmaßnahmen empfohlen werden, um das Hautkrebsrisiko zu vermindern. Dazu zählen:

  • Kinder: Die Schutzmechanismen der Haut sind erst mit dem 15. Lebensjahr ausgebildet. Sonnenbrände in der Kindheit sind ein starker Risikofaktor für die spätere Entstehung von Hautkrebs.
  • Menschen mit sehr hellem Teint, mit hellen Haaren und mit blauen Augen (Hauttyp I und Hauttyp II): Ihre Haut reagiert besonders sensibel auf UV-Strahlung und braucht intensivere Schutzmaßnahmen. Der Dermatologe kann den Hauttyp eines Menschen bestimmen.
  • Ältere Menschen: Ihre Haut zeichnet sich durch eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht aus, da sie schon eine hohe Dosis UV-Strahlung aufgenommen hat.
  • Patienten mit speziellen Hauterkrankungen, Organtransplantierte und Patienten mit erhöhter Lichtempfindlichkeit durch Medikamenteneinnahme. Sie erkranken ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen eher an Hautkrebs als andere, hautgesunde Menschen, wenn sie ihre Haut ungeschützt der Sonne aussetzen.
  • (Freizeit)Sportler und Beschäftigte, die ihren Beruf überwiegend unter freiem Himmel ausüben wie zum Beispiel Landwirte, Weinbauern oder Straßenbauarbeiter.

Hautärzte beraten ihre Patienten insbesondere im Rahmen der Hautkrebsfrüherkennung über den individuell passenden Lichtschutz. Im Rahmen einer solchen Vorsorgeuntersuchung werden vom Hautarzt alle für den optimalen persönlichen Lichtschutz wichtigen Faktoren ermittelt.

Neben Sonnencreme und einer entsprechenden Kleidung wird in dem neu entwickelten 4-Stufen-Modell von Onkoderm auch ein angepasstes Verhalten empfohlen, das die Sonnenintensität beachtet. Zur Bestimmung wird von Onkoderm der so genannte UV-Index (UVI) herangezogen.

Mit dem UVI wird die höchste sonnenbrandwirksame Bestrahlungsstärke der Sonne gemessen. Diese international von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene Messgröße berücksichtigt die geografische Breite, die Jahreszeit, das Klima und weitere die UV-Intensität beeinflussende Faktoren, etwa Wasser, Sand oder Schnee. Die Basis für jeden wirksamen, weil individuell angepassten Sonnenschutz – das macht Onkoderm unmissverständlich klar – liefert jedoch die Erfassung des persönlichen Risikoprofils in Verbindung mit der Erhebung der UV-Exposition durch den Hautarzt.

Quelle: BVDD